Entspannter Umbau dank Struktur und verlässlichen Partnern
„Es gibt Häuser, die erzählen Geschichten – und es gibt Häuser, deren Geschichte neu geschrieben werden muss. So auch die Geschichte eines Architektenhauses der späten Achtziger, errichtet im Toskana-Stil mit all seinen Attributen: Terrakotta-Fliesen, rustikale Bögen, schwere Möbel. Nach einer Generationenübergabe stand für die neuen Bewohner beim Umbau nur eines fest: ‚Alles, nur nicht Toskana.‘ Statt mediterraner Kulisse sollte ein Zuhause entstehen, das Wärme, Familienleben und zeitgenössische Gestaltung vereint.“
Zimmermanns Kreatives Wohnen übernahm diese Aufgabe – nicht nur als Gestalter, sondern als Architekturbegleiter und Projektmanager. Aus einem geerbten Haus entstand in neun intensiven Monaten ein Familiensitz, der luxuriös und gemütlich zugleich ist – und in jedem Detail von handwerklicher Präzision und organisatorischer Souveränität erzählt.
Zuhören, statt Schablonen
Am Anfang standen nicht Farben, Möbel oder Grundrisse, sondern Gespräche. Stundenlang sprachen die Planer mit den Bauherren über ihr künftiges Leben in diesem Haus: Welche Routinen sollen Raum bekommen? Welche Momente der Gemeinschaft sind wichtig? Welche Materialien fühlen sich richtig an?
Daraus ergab sich ein Konzept, das psychologisch fundiert war. Keine aufgesetzte Ästhetik, sondern eine Handschrift, die das klassische Haus ernst nimmt und zugleich in eine neue Ära übersetzt. Auch die Familie spielte dabei eine zentrale Rolle – besonders die Enkelkinder, für die Räume sicher, offen, spielerisch und doch stilvoll gestaltet sein sollten. Was in Gesprächen entstand, fand seine Übersetzung in Materialien, Oberflächen und Details.
Materialien als Leitmotiv
Jedes Material wiederholt sich mindestens zweimal im Haus, sodass die Räume miteinander verbunden bleiben und eine ruhige Gesamtwirkung entsteht. Besonders auffällig ist Aluminium, bronzefarben eloxiert: Die metallene Oberfläche findet sich in Leuchten, auf Tischflächen, in Details und sogar in Kunstwerken wieder. Die Kupferverkleidung des Kamins kontrastiert den Farbton wiederum. So entsteht ein warmer Akzent, der das Haus durchzieht und den Räumen eine gemeinsame Sprache gibt.
Auch die Wände übernehmen mehr als nur eine dekorative Funktion. Sisal-Tapeten sorgen für ein gesundes Raumklima, während hochwertige Textiltapeten aus Paris eine gedämpfte, wohnliche Atmosphäre schaffen. In den Bereichen für Kinder kommt eine spezielle Akustiktapete zum Einsatz, die hohe Töne schluckt und so die Ruhe der Wohnräume bewahrt. Tapeten sind hier nicht bloß Muster, sondern Werkzeuge für Klima, Akustik und Stimmung.
Stoffe und Textilien bringen zusätzliche Wärme ins Haus. Cordkissen, Wollbezüge und dreidimensional strukturierte Teppiche laden zum Anfassen ein und wirken zugleich robust genug für den Alltag mit Kindern. Sie schaffen Gemütlichkeit, ohne auf Eleganz zu verzichten.
Auch die Details wurden bedacht: Kanten von Schränken sind leicht abgerundet und mit Aluminium eingefasst, damit sie langlebig bleiben und im Alltag keine Verletzungsgefahr besteht. Ein fünf Meter langer Waschtisch aus fugenlosem Quarzkomposit wirkt wie aus einem Stück gefertigt – ein handwerkliches Meisterstück, das ebenso funktional wie ästhetisch ist.
Kinderfreundlichkeit spielte insgesamt eine zentrale Rolle. Keine scharfen Kanten, gesicherte Türen vor dem Schwimmbad, ein Spielzimmer mit Sichtverbindung zum Wohnzimmer – das Haus ist so gestaltet, dass die Kinder ihren Platz finden, ohne dass die Erwachsenen das Gefühl haben, selbst in einem Kinderzimmer zu leben.
Handwerkliche Höhepunkte
Ein Projekt wie dieses lebt nicht von großen Gesten, sondern von Details, die es unverwechselbar machen.
Die Bocci-Leuchte im Entrée ist eines der markantesten Beispiele. Ursprünglich drei Einzelstücke, wurden sie von den Täschnern von Zimmermanns Kreatives Wohnen mit Lederbändern so verspannt, dass sie heute wie eine schwebende Skulptur wirkt. Jeder Glaskörper nimmt Farben auf, die an anderer Stelle im Haus wiederkehren. Damit ist die Leuchte nicht nur ein Lichtobjekt, sondern auch ein Sinnbild des gesamten Projekts: Aus einzelnen Elementen entsteht durch handwerkliches Können und sensibles Gestalten ein neues, harmonisches Ganzes.
Auch der Kamin erzählt von Verwandlung. Einst mit einer orangefarbenen Beschichtung versehen, die den Raum dominierte, erhielt er in einer italienischen Manufaktur eine neue Kupferhaut. Das Metall zeigt eine sanfte Oxidation, die im Wechsel von Licht und Tageszeit stetig neue Nuancen offenbart. Aus einem grellen Fremdkörper wurde so ein Ruhepol mit Ausstrahlung – ein Mittelpunkt, der Wärme und Tiefe schenkt.
Im Badezimmer zeigt sich die technische Raffinesse hinter vermeintlicher Schlichtheit: Der Waschtisch erstreckt sich über fünf Meter, gefertigt aus fugenlosem Quarzkomposit. Keine Nähte, keine Übergänge – als wäre er aus einem einzigen Block geschnitten. Dahinter stehen minutiöse Planung, aufwändige Logistik und eine Tragkonstruktion, die das enorme Gewicht unsichtbar trägt. Nur wenige Betriebe beherrschen diese Handwerkskunst. Was für den Nutzer selbstverständlich wirkt, ist in Wahrheit das Ergebnis höchster Präzision und Erfahrung.
Ein weiteres Highlight ist die Duschwand, deren Glas ein kaum sichtbares Metallgitter durchzieht. Von Weitem wirkt die Fläche klar und reduziert, erst im Detail zeigt sich die feine Struktur. Sie sorgt dafür, dass Wassertropfen optisch verschwinden, statt sich als Kalkränder abzusetzen. Eine Lösung, die kaum sichtbar ist – und gerade deshalb so wirkungsvoll.
Besonders eindrucksvoll ist auch die große Schrankwand. Ausgangspunkt war ein Serienmöbel von Interlübke – ein Hersteller, dessen Verarbeitung bis heute als unerreicht gilt. Gerade diese Präzision machte es möglich, das Stück handwerklich weiterzuentwickeln: durch neue Oberflächen, maßgenaue Anpassungen und die präzise Integration in die Architektur. So entstand ein Unikat, das seine industrielle Herkunft nicht verleugnet, sondern in ein maßgeschneidertes Ganzes überführt. Heute wirkt es nicht wie ein gekauftes Möbel, sondern wie Teil des Hauses selbst – funktional, elegant und einzigartig.
Und schließlich die LED-Schienenlösung im großen Flur: Eine Konstruktion über sechs mal fünf Meter, eingefügt in eine Altbaudecke, die statisch kaum Spielraum ließ. Hier arbeiteten Planer und Handwerker millimetergenau, um moderne Technik in die vorhandene Struktur einzupassen. Heute sorgt die Installation für gleichmäßiges, wandelbares Licht und ist ein leuchtendes Beispiel, wie technisches Können und architektonisches Feingefühl zusammenfinden.
All diese Details zeigen: Der Wert dieses Hauses liegt heute nicht nur in seiner Gesamtgestaltung, sondern im Zusammenspiel vieler präziser Entscheidungen. Jedes Element – ob Leuchte, Kamin, Waschtisch, Duschwand oder Beleuchtungssystem – ist ein Beweis dafür, wie Gestaltung, Material und Handwerk zu einer Einheit verschmelzen können. Hinter den sichtbaren Meisterstücken stand eine ebenso wichtige Disziplin: das Management im Verborgenen.
Architekturmanagement als unsichtbare Kunst
Ein Umbau dieser Größe bringt immer Überraschungen – gerade Häuser der 70er- und 80er-Jahre offenbaren beim Öffnen ihrer Bausubstanz oft Schwächen, die jahrzehntelang verborgen blieben. So auch hier: Während die Innenräume schon fast vollendet waren, begann das Dach nachzugeben. Normalerweise hätte das den Baufortschritt über Wochen verzögert. Doch über das Netzwerk von Zimmermanns stand innerhalb weniger Tage ein Dachdecker bereit, und die Arbeiten liefen weiter, ohne dass die Bauherren eingreifen mussten.
Noch gravierender war der Aufzug. Über Jahre hatte seine alte Hydraulik unbemerkt Öl in den Estrich sickern lassen. Was nach Routine klang, entwickelte sich zu einer aufwendigen Aufgabe: Schadstoffbindung, technische Erneuerung, Sanierung der betroffenen Flächen. Auch hier koordinierte Zimmermanns alle Schritte – für die Bauherren unsichtbar, für das Projekt entscheidend.
Und schließlich das Schwimmbad: Was nach einer simplen Sanierung aussah, entpuppte sich als hochkomplexe Neugestaltung. Veraltete Technik, unzureichende Abdichtungen und fehlende Entfeuchtung hätten in wenigen Jahren neue Schäden verursacht. Stattdessen planten die Mönchengladbacher Innenarchitekten den gesamten Bereich neu – mit Pool, Sauna, Dampfbad und Ruhezone. Durch sinnvolle Koordinierung der Spezialgewerke sorgte Zimmermanns schließlich für die reibungslose Umsetzung. Es entstand ein moderner Wellnessbereich, dessen Atmosphäre durch Akustikdecke und Lichtkonzept ihren besonderen Ausdruck findet und dessen Betrieb nachhaltig gesichert ist. Diese Beispiele machen deutlich: Architekturmanagement heißt nicht nur entwerfen, sondern auch jonglieren, wenn Altlasten sichtbar werden. Probleme sind unvermeidlich – entscheidend ist, wie man sie auffängt, löst und die Bauherren von jeder Last freihält. Architekturmanagement bedeutet, flexibel auf Unvorhergesehenes zu reagieren, Budgets mit 30 – 40 Prozent Spielraum klug zu steuern und ein bewährtes Netzwerk von Handwerkern so zu koordinieren, dass jeder zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.
Räume voller Leben
Das Ergebnis ist kein Schauraum, sondern ein Zuhause. Das Wohnzimmer bildet eine Insel der Gemütlichkeit aus Sofa, Teppich und Kissen, während die Küche mit klaren Linien kontrastiert. Schlafzimmer wurden zu Rückzugsorten mit atmenden Sisal-Tapeten. In den Ankleidezimmern veredeln überarbeitete Fronten in hochwertiger Lederoptik das Bestehende, statt es zu ersetzen.
Überall erzählen Details ihre Geschichten: ein alter Sessel, der ein zweites Leben bekam; ein Aufzug, dessen Kabine mit Tapeten neu interpretiert wurde; Leuchten, die Kunstwerke sind und doch den Alltag erhellen.
Dieser Umbau ist mehr als die Modernisierung eines Gebäudes. Er ist die Transformation eines Lebensgefühls. Ein Haus, das einst im Toskana-Stil erstarrt war, lebt heute in einer Sprache, die an Mailand erinnert: elegant, detailverliebt, modern – und doch von Wärme getragen. Möglich wurde das durch die Verbindung von Handwerk und Psychologie, von Architekturmanagement und einem verlässlichen Netzwerk von Spezialisten.